Gefährliches Chiffre

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    Rainer
    15. Oktober 2023 um 12:06
    Zitat

    'Spanking begeistertes Erzieherpaar sucht passives Paar für gemeinsame Stunden.' So hieß die Anzeige, auf die wir uns gemeldet hatten. Wir, das sind Franziska und Tom. Wir sind beide 24 und haben uns ebenfalls über eine Anzeige im Internet kennengelernt. Beide mögen wir das Hintern versohlen, mussten wie viele den Weg über eine Kontaktanzeige gehen, da wir leider noch immer nicht offen mit unseren Neigungen umgehen. Wir hatten Glück uns zu treffen und wurden ein Paar. Nach einiger Zeit war uns dennoch klar geworden, dass keiner von uns dem anderen ein wirklicher 'Erzieher/in' ist. Wir waren gleich alt und lebten noch dazu in einer Beziehung. Unser Traum war es, von älteren Partnern Haue auf die Hinterteile zu bekommen. So schauten wir uns über Kontaktanzeigen nach einem älteren Paar um.

    Sie hießen Ruth und Alfred, gaben im Mailverkehr an, 58 und 60 Jahre alt zu sein. Wir schrieben uns über mehrere Wochen teilweise sehr ausführlich über unsere Vorstellungen. Wir hatten in unseren Mails, bald so eine Art Onkel und Tante Verhältnis. Die Tante Ruth sollte den Tom übers Knie legen, Alfred mich. Es sollte aber auch gewechselt werden, wobei wir ausschließlich passiv blieben sollten, unsere neuen Stiefeltern den aktiven Part spielen würden. Wir freuten uns, ein sympathisches Paar gefunden zu haben. Wir schickten uns unverfängliche Bilder, auf denen die beiden freundlich und adrett aussahen. Die Vorstellung uns von den beiden versohlen zu lassen gefiel uns. Einziger Wermutstropfen war die Entfernung unserer Wohnstätten. Fast 400 km lagen dazwischen, sodass ein Treffen aufwendig war. Ruth und Alfred hatten dort, wo sie wohnten, ein kleines Haus. Wir sollten bei Ihnen übernachten, damit die zwei lange Fahrten auf 2 Tage verteilt sein würden. An einem Wochenende im Sommer war es dann so weit. Wir fuhren 3 Stunden mit dem Zug bis Duisburg. Danach ein Stück mit der Straßenbahn. Für den Rest nahmen wir uns ein Taxi. Das Häuschen lag etwas abgelegen in einem kleineren Wohnviertel, in dem sehr wenig los zu sein schien. Wir klingelten aufgeregt an der Klingel. Da öffnete ein Mann, so um die 50, den wir von den Fotos nicht kannten. Wir erkundigten uns bei ihm nach einem Paar, Ruth und Alfred Meier, die ja hier wohnen sollten. Kommt herein, winkte uns der Mann zu sich. Das erschien uns merkwürdig. Er schien uns zu erwarten, war aber nicht der Mann von den Fotos.

    Wir schauten uns fragend an. Der Mann hatte sich einige Schritte in das Haus zurückgezogen, sodass wir ihm hinterher folgten, um mehr zu erfahren. Er deutete uns an, in ein Zimmer einzutreten, nachdem wir ihm über einen Flur gefolgt waren. Als wir in das Zimmer eintraten, sahen wir dort 3 weitere Männer, die um einen Tisch herum standen. Auch von diesen Männern war keiner dabei, der unserem Alfred ähnlich sah. Sie waren alle zwischen 50 und 60, einer war jünger, vielleicht Mitte 30 und sah etwas dümmlich aus. 'Hereinspaziert, die Herrschaften' begrüßte uns einer der älteren Männer. 'Ich bin Onkel Alfred' sagte er lachend. 'Und ich bin Tante Ruth' meinte ein zweiter, der neben ihm stand. 'Was soll das?' schrie ich ihn an. 'Ganz ruhig meine Liebe' meinte wieder der Erste, der auch fortan das Reden übernahm. 'Ihr bekommt heute das, was ihr so sehnlich haben wolltet, nur eben von uns' ‚Wir verschwinden‘ sagte Tom und zog mich zur Tür. Der Mann, der uns hereinbegleitet hatte, stand an der Tür und zeigte uns den Schlüssel, mit dem er sie offensichtlich von innen abgeschlossen hatte.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.
    (Albert Einstein)

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