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Die strenge Schwester Agnes
ZitatAlles anzeigenIch bin der Martin, bin 12 Jahre alt und habe noch zwei Brüder, Michael, der ist 14 Jahre alt und Albert, der ist 9 Jahre alt. Meine Eltern, meine Geschwister und ich gehören einer Freikirche an, was das genau ist, weiß ich nicht, aber da richtet man sich immer nach der Bibel und was da drinsteht wird befolgt.
Sonntags gehen wir immer zusammen in den Gottesdienst. Normalerweise tragen Albert, Michael und ich jeden Tag unsere Glattlederhosen, entweder die kurze oder die Kniebund, aber sonntags gibt uns Mama die feinen Stoffhosen und dazu noch unsere Unterhosen. Die sammelt sie dann nach dem Gottesdienst zu Hause wieder ein und wir ziehen dann unsere Lederhosen wieder an.
Der Gottesdienst findet in einem großen Raum statt. Da sind viele Reihen mit Stühlen und die vorderen 2 Reihen sind für uns Kinder reserviert. Rechts sitzen die Jungen, links die Mädchen und in den hinteren Reihen dann die Erwachsenen und die Eltern.
Damit wir keinen Mist machen, stehen mehrere ältere Frauen neben den Stuhlreihen für die Kinder. Diese Frauen nennen wir Schwestern, die tragen zum Gottesdienst immer einen grauen Rock und haben so eine komische graue Haube auf dem Kopf. Schwester Agnes war immer da und sie war sehr streng, strenger als die anderen beiden Schwestern.
Für uns war es ja ganz nett, im Gottesdienst unsere Freunde wiederzusehen und da wurde schon mal Unsinn gemacht, anstatt dem Priester zuzuhören.Wenn ich Unsinn gemacht habe und Schwester Agnes oder eine der anderen Schwestern das gesehen hat, ging sie in unsere Reihe, nahm mich und meinen Freund, mit dem ich den Unsinn gemacht hatte, fest am Arm und führte uns in einen Nebenraum.
Dort standen mehrere Tische und Stühle und eine große Vase mit Rohrstöcken. Wir mussten unsere Hosen und unser Hemd ausziehen und uns über einen der Tische legen und uns mit den Händen an der anderen Seite des Tisches festhalten. Dann nahm Schwester Agnes einen der Rohrstöcke aus der Vase, stellte sich neben mich und ich bekam meinen ersten Hieb mit dem Rohrstock und – also bei Papa kann ich mich zusammenreißen, wenn ich Dresche mit dem Rohrstock kriege, aber Schwester Agnes prügelt so fest, da schreie ich und meine Freunde schon nach dem ersten Hieb. Und die Tür zu dem Raum ist immer offen, in dem großen Raum, wo der Gottesdienst stattfindet, hört man unsere Schreie immer.
Schwester Agnes redet kein einziges Wort mit uns und prügelt uns ohne Mitleid, meistens kriegen wir 20 mit dem Rohrstock auf den nackten Hintern und von Anfang an schreien – nee, eigentlich brüllen wir unseren Schmerz heraus, aber das ist Schwester Agnes und den anderen Schwestern ganz egal.
Wenn wir fertig sind, führt uns Schwester Agnes verheult, wie wir sind, wieder an all den Stuhlreihen vorbei auf unseren Platz und jeder kann sehen, dass wir gerade Dresche bekommen haben.Nach dem Gottesdienst gehen die verdroschenen Jungen wieder in den Raum, wo wir unsere Dresche bekommen haben und warten zusammen mit Schwester Agnes und den anderen Schwestern auf unsere Eltern und Geschwister.