Der Weihnachtsmann

Kurzgeschichte über die Lust am schmerzenden Popo. Autor: Clemens

Bob Filmore sah sich um und seufzte. Was tut man nicht alles für ein paar Dollar mehr, dachte er Stirn runzelnd, als er sich die Schar der Kinder ansah, die sich um ihn herum versammelt hatte. Seine Tante Betty hatte ihn gebeten, an diesem 1. Weihnachtstag den Weihnachtsmann für die Kinder der Familie zu spielen. Natürlich war er nicht gerade begeistert gewesen. Der einzige Lichtblick war, dass auch seine zwei Jahre jüngere Cousine Cindy dabei war. Er hatte schon immer auf die stramme Kleine gestanden, und so freute er sich, sie bei dieser Gelegenheit einmal wiederzusehen. Nun, die Freude schien nicht gerade auf ihrer Seite zu sein. Die Fünfzehnjährige sah ziemlich genervt drein, als er in seinem Weihnachtsmannkostüm ins Zimmer kam. Offenbar war sie nicht gerade begeistert, mit den „Kleinen“ Weihnachten feiern zu müssen.

Unwillkürlich fragte sich Bob, wie sie wohl mit ihrem neuen Stiefvater zurecht kommen würde. Sie war ziemlich frech und aufsässig zu ihrer Mutter, schon immer. Ob er ihr ihr Verhalten wohl auch so nachsichtig durchgehen lassen würde...? Noch einmal seufzte er, zupfte sich seinen angebundenen Bart zurecht, und trat mit einem tiefen „Ho, ho, hoooh!“ ein. Augenblicklich verstummte die kreischende Kinderschar. Große Augen sahen ihn an – die von den Kleinsten sahen sogar ein bisschen ängstlich aus. Nun, er war ja auch eine imposante Erscheinung, mit seinen 1,80 m, obwohl er ja auch erst 17 war. Aber unter dem dicken Kostüm und dem weißen Kunstbart konnte man das auf den ersten Blick auch nicht erkennen. „Der Weihnachtsmann!“, schrien zwei der jüngeren Kinder fast unisono, und stürzten sich auf ihn. Die Älteren erkannten den Schwindel natürlich sofort und grinsten – außer Cindy, die nur Stirn runzelnd den Kopf schüttelte. Sie schien sich zu fragen, wie sich ihr älterer Cousin nur zu so einem Unsinn hergeben konnte.

Bob ließ sich seine Enttäuschung über ihr Verhalten nicht anmerken. Insgeheim ärgerte er sich freilich und sann über eine Gelegenheit nach, ihr ihre Ignoranz heimzuzahlen. Er kam freilich nicht dazu, sich lange darüber Gedanken zu machen – die Kleinen nahmen ihn voll in Anspruch. „Naa, ihr Kinder, seid ihr auch schön brav gewesen?“, fragte er, ganz der Weihnachtsmann, und ließ sich ächzend auf einem großen, breiten Sessel nieder. „Jaaah“, quiekten die Kleinen durcheinander, während die etwas Älteren nur grinsend nickten. Eine der Kleinen, seine vierjährige Cousine Sally, stimmte freilich nicht ganz so lauthals in den Chor ihrer Geschwister, Cousins und Cousinen ein. Bob wusste warum und war froh darüber, dass sein Bart das Grinsen verbarg, das er sich nicht verkneifen konnte. Er hatte gehört, wie seine Tante seiner Mutter erzählt hatte, dass Sally noch am heutigen Morgen tüchtig was auf den Popo bekommen hatte. Es sei beim Anziehen passiert, hatte sie berichtet. Da sei sie sehr ungezogen gewesen, als sie sie hatte anziehen wollen. Und da habe sie die Kleine gleich mal eben übers Knie gezogen und ihr tüchtig den nackten Popo aus geklatscht.

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