Erziehung einer Auszubildenen

Kurzgeschichte über die Lust am schmerzenden Popo. Autor: Anonymus

Ein Jahr nach der Wende in der ehemaligen DDR wurde ich zum Geschäftsführer eines mittelgroßen Hotels in Mecklenburg-Vorpommern berufen. Ich war erst 32 Jahre jung, hatte aber nach meiner Ausbildung die branchenüblichen Wanderjahre durch mehrere Länder gemacht und mich so langsam hochgearbeitet.Jetzt sollte ich also ein Hotel mit 72 Zimmern und großer Gastronomie leiten, das Konkurs zu gehen drohte. Die Hotelberatungsgesellschaft, die mich eingesetzt hatte, hatte ihren Sitz in Dortmund, ich war also allein auf weiter Flur und Herrscher aller Reussen.Schnell bemerkte ich, daß mich vor allem die jungen Auszubildenden nicht sehr ernst nahmen, wahrscheinlich aufgrund meines Alters.

Vielleicht wäre Ihnen ein älterer Ausbilder lieber gewesen, vor dem sie schon aufgrund seines Alters mehr Respekt haben könnten. Aber diesen Respekt würde ich diesen Mädchen schon beibringen.In der zweiten Woche berief ich alle Auszubildenden, 10 im Alter von 16-19 Jahren, zu einer Versammlung ein und konfrontierte sie mit meinem persönlichen Ausbildungssystem, das so in keinem Lehrbuch steht, aber früher sehr üblich war."Von jetzt an werde ich euch bei Nachlässigkeit und groben, unnötigen Fehlern bestrafen. Und zwar so, daß ihr die Strafe auch merkt, bzw. fühlt. Ich bin der Ansicht, daß Schläge noch keinem geschadet haben und deshalb werdet ihr von heute an, wenn ihr nicht pariert, die Quittung für euer Verhalten aufgezählt bekommen und eine Tracht Prügel auf den Hintern bekommen!"

Das hatte gesessen! Mit großen, ungläubig weit aufgerissenen Augen starrten mich die jungen Damen an, die eine nach der anderen einen puterroten Kopf bekamen."Das können Sie doch nicht machen!" oder "Ich mach das nicht mit!"und so weiter und so weiter fielen die Kommentare."Ruhe!" herrschte ich sie an, "keine von euch muss sich der Strafe beugen. Wer das nicht will, kann seine Ausbildung gern in einem anderen Hotel fortsetzen, aber nicht hier bei mir. Außerdem brauche ich von euch allen und von euren Eltern eine Einverständniserklärung, dass ihr damit einverstanden seid, dass ich euch züchtige. Last euch dieses Schreiben unterschreiben und bringt es in spätestens zwei Tagen wieder mit."Um mich abzusichern hatte ich einen Brief vorbereitet, in dem stand, dass jede angetretene Züchtigung freiwillig angetreten wird und jederzeit auf Wunsch des Mädchens abgebrochen werden kann, wenn es sich auf den Brief beruft.

In der Praxis ist es nie passiert, daß ein Mädchen danach verlangt hat.Nun mag man glauben, daß einige abspringen, aber nach zwei Tagen waren alle zu mir ins Büro gekommen und hatten mir mit gesenktem Blick den Brief gegeben. So gut war die Lehrstellensituation dann doch nicht und einigen Eltern war es sogar ganz recht, daß die Mädchen mal härter ran genommen wurden.Von da an hatte ich für einige Zeit die allerhöchste Aufmerksamkeit der Mädchen und eine kribbelnde Spannung lag in der Luft. Wen trifft es als erste und vor allem wann, dachten sie. Was sie verunsicherte war, dass keine das Maß für die Strafen kannte, das würden sie erst kennenlernen. Nach zwei Wochen war es soweit: Kristin, eine 17-jährige Auszubildende im zweiten Lehrjahr, trug einen viel zu hohen Stapel Teller, kam ins Stolpern und ließ mit einem Riesengetöse alle 35 Teller fallen. Ich war im angrenzenden Raum und hatte ihr Missgeschick genau beobachtet.

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