Das Schlüsselloch

Kurzgeschichte über die Lust am schmerzenden Popo. Autor: Anonymus

Man konnte das Knirschen von Reifen auf dem Kiesweg hören. Gerade kam wieder eine Limousine vor das große, herrschaftliche Anwesen gefahren, der Fahrer stieg aus, öffnete galant die Türen und die Insassen stiegen aus. Wagen um Wagen fuhr vor, und deren Inhalt ergoss sich in das Haus. Ein Butler begrüßte die Damen und Herren der Gesellschaft, ordnungsgemäß in Uniform gekleidet, ein schmucker Mann mit dunklen, geheimnisvollen Augen. Sein schwarzes Haar leuchtete in der Abendsonne. Man hätte ihn beim ersten Ansehen für einen ganz normalen Hausdiener halten können, wenn er nicht ein merkwürdiges Werkzeug an der Seite seines Hosengürtels befestigt hätte: Ein schmaler, kaum sichtbarer, biegsamer Stock.

Im Haus schwirrten einige hübsch anzusehende Dienstmädchen umher und versorgten die Gäste mit Häppchen und Aperitifs. Der Hausherr hatte zu seiner jährlichen Party geladen, und alle waren gekommen. Selbst der alternde General mit seiner hässlichen, immer finster blickenden Gattin hatte sich wohl einmal durchsetzen und seine Frau dazu bringen können, an der Party teilzunehmen.Die Dienstmädchen hatten strikte Kleider- und Benimmregeln auferlegt bekommen. Wer in diesem Haus als Dienstmädchen arbeiten wollte, wurde gut bezahlt, hatte dafür aber die hier geltenden Regeln strengstens zu befolgen.Die Mädchen wussten dies und arbeiteten dennoch gern hier. Der Butler hatte von seinem Herrn die Aufsicht über das Personal übertragen bekommen und führte ein harsches Regiment.Gegen Abend war das Dinner im großen Speisesaal in vollem Gange. Die männlichen Gäste unterhielten sich angeregt über Sport und Politik, die Damen eher über die neuesten Kleidermodelle und den besten Friseur, als plötzlich ein spitzer Schrei die angenehme Atmosphäre jäh unterbrach:

Eines der Dienstmädchen hatte sich beim Servieren der Suppe derart ungeschickt angestellt, dass einige Tropfen auf das Kleid einer der Damen am Tisch tropften.Sofort war es still im Raum. Gespannt blickten die Gäste auf den Hausherren, der mit stoischer Ruhe nach dem Butler klingelte. Das Mädchen hatte einen feuerroten Kopf und stammelte entschuldigende Worte, es war den Tränen nahe.Der Butler kam herein, schätzte mit einem Blick die Situation ab und fasste energisch den Arm des Mädchens. Dann zog er es in einen Nebenraum und schloss die Tür. Augenblicke später hörte man ein unnachgiebiges Klatschen und das erstickte Wehgeschrei des Mädchens. Die Gäste blickten sich gegenseitig unangenehm berührt an, ihnen war die Situation überaus peinlich.Noch nie hatten sie erlebt, dass heutzutage Personal noch körperlich gezüchtigt wurde. Der Gastgeber klärte seine Gäste mit ein paar knappen Worten über die hier geltenden Regeln auf, dann nahm man langsam das Gespräch wieder auf,das Dinner konnte fortgesetzt werden.

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