Dominante Ehetherapie

Kurzgeschichte über die Lust am schmerzenden Popo. Autor: Anonymus

Was kann es schöneres geben, als einen Männerabend in der Kneipe zu erleben?„Gerd, bring ́ste mir auch noch ́n Bier mit?“„Hell oder dunkel?“„Neee, ne Waldmeister-Banane, Du Eulo!“Es geht nichts über geistreiche Männergespräche in gepflegter Umgebung. Wohl dem, der geistig folgen kann. Ich kann es irgendwie nicht. Zu dumm, ich hatte mich freiwillig eingelassen auf diesen Stammtischabend. Jetzt immer schön lächeln, dann merk keiner, dass ich ein Kommunikationsproblem habe. Mir wird übrigens häufiger gesagt, dass ich eine spitze Zunge habe. Wenn die wüssten ...Stammtisch. Es war nicht mein Stammtisch und wird es auch nie werden. Diese Phase hatte ich schon in der früheren Jugend abgelegt und jetzt, im fortgeschrittenen Alter, gedachte ich nicht, in eine Spätjugendphase zu gleiten.

Mein Freund Jörg schien meine Identitätsprobleme zu bemerken, weil er sich zu mir in die Ecke drängte. Es war einfach schön, mal wieder mit ihm zu reden und alte Zeiten vorbei ziehen zu lassen. Aber auch er schien ein paar Probleme zu wälzen. Ich konnte es sofort sehen, dafür kannte ich ihn schon sehr lange.Spielplatzfreundschaften halten manchmal sehr lange. Diese Freundschaft hatte sogar den Tag überstanden, als er mir meine Freundin ausgespannt hatte. Nach allden Jahren war sogar die allerletzte Freundschaftstrübung verschwunden, weil er das Mädel sogar geheiratet hatte. Und genau hier lagen seine Sorgen. Es lief nicht mehr so richtig gut zwischen Corinna und ihm.

Na prima, recht schnell wurde ich vom fehlgeleiteten Stammtischbesucher zu Ehetherapeuten.Corinna fühlt sich nicht mehr schön, Corinna hat da ein Problem und dort eine Keine-Lust-Phase, Corinna kennt Dich doch so gut, Corinna ... ging mir in den Schilderungen von Jörg gewaltig auf die Nerven und Corinna sollte mal wieder mit mir sprechen. Eheberatung mit dem vollmundigen Geschmack der alten Freundschaft.Ich wusste schon immer, ich ziehe stets das große Los des allwissenden Vertrauten. Ironieschalter auf Nullposition, Freundschaft zu dafür zu wertvoll.Also versprach ich Jörg, mit Corinna zu reden. Aber über was? Wir verabredeten uns für einen Abend in der darauf folgenden Woche. Aber ein Abend zu Dritt! Ich hatte keine Lust alles doppelt zu erzählen und zwischen den Stühlen zu stehen.

Die Woche flog dahin und schneller als ich denken konnte war der Tag gekommen,an dem ich zum Therapieabend bei Corinna und Jörg eingeladen war. Vorfreude sieht im Normalfall anders aus. Aber für Freunde legt man sich schon mal in die Kurve.Der Abend war schön und ich nahm mein Motorrad aus dem Stall, um wenigstens die laue Frühlingsluft bei der Hin- und Rückfahrt zu genießen.Als Corinna die Tür öffnete, war ich überrascht, dass sie noch immer verführerisch aussah. Schon damals, als sie meine Freundin war, war sie eine echte Schönheit. Gereift wirkte sie auf mich noch schöner. Ich wunderte mich,dass ich das an diesem Abend so intensiv aufnahm. Zwar hatten wir uns vier Jahre nicht mehr gesehen, und Jörg hatte sie schon vor rund 30 Jahren zu seiner Freundin erklärt, aber bereits an der Tür fiel sie mir wieder um den Hals, als wären wir in die Jugendzeit zurück gerutscht. Alles ganz freundschaftlich und trotzdem musste ich mich bei ihr nicht entschuldigen, als meine Hand über ihren Po strich.

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