Die verhinderte Torte

Kurzgeschichte über die Lust am schmerzenden Popo. Autor: C

Charlotte hatte zwei Freundinnen bei sich zu Hause. Die drei Mädchen wollten backen, für das Kuchenbuffet am nächsten Tag an ihrer Schule.Charlottes Mutter hatte sich aus der Küche zurückgezogen. Das Gekichere und Gekreische war dann doch zu viel. Außerdem waren die Mädchen alt genug, das selbst hinzubekommen. Sie hatten sich sogar sehr viel Mühe gegeben, hatten sich aus dem Internet das Rezept für eine ziemlich aufwändige Torte ausgesucht, waren alleine einkaufen gewesen und waren nun voller Vorfreude auf das Backen.

Marie, Charlottes zwei Jahre jüngere Schwester, hingegen wollte unbedingt mit von der Partie sein. Anfangs hatte sie sich für Hilfsarbeiten angeboten, doch die drei größeren Mädchen hatten ihr – mit der in diesem Alter üblichen Direktheit – zu verstehen gegeben, dass sie Marie nicht dabei haben wollten. Marie hatte es noch ein paar Mal probiert, wurde aber von ihrer Schwester und den Freundinnen konsequent ignoriert. Schließlich hatte Marie gesagt, dass Backen sowieso bescheuert sei.

Sie war aber auch danach in der Küche geblieben, mit einem feindseligen Gesichtsausdruck.Unvermittelt fegte Marie die Rührschüssel mit dem Arm von der Arbeitsplatte. Scheppernd schlug sie auf und der ganze Biskuitteig verteilte sich zähflüssig auf dem Boden. „Das habt ihr nun von eurer doofen Torte!“, schrie Marie. Einen Moment waren die drei anderen Mädchen geschockt und still. Dann schubste Charlotte ihre Schwester unsanft in die Ecke. „Sag mal, spinnst du?“, herrschte Charlotte Marie an. Auch die anderen Mädchen stimmten ein.

Von dem nun doch ungewöhnlich hohen Geräuschpegel alarmiert, kam die Mutter, um nachzuschauen. Sie sah nur Chaos: Niemand hatte sich um den Teig auf den Bodenfliesen gekümmert, drei wütende Mädchen brüllten Marie an. Aufgebracht erklärte Charlotte: „Sie hat den Teig herunter gestoßen, einfach so!“ Marie versuchte sich zu verteidigen: „Die haben mich die ganze Zeit provoziert!“ „Lüge nicht!“, ging eine der Freundinnen dazwischen.„Ruhe!“, donnerte die Mutter. Tatsächlich hielten alle vier Teenagerinnen inne.

„Ich denke, ihr geht besser nach Hause“, sagte die Mutter zu den zwei Freundinnen von Charlotte. „Ich muss ein ernstes Wort mit meinen Töchtern reden.“ Während sich die zwei Mädchen auf den Heimweg machten, begann die Mutter damit, herauszufinden, was geschehen war.

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