M erwischt in der Drogerie

Kurzgeschichte über die Lust am schmerzenden Popo. Autor: Kerlchen

Den 26, April 2013 werde ich so wohl nie vergessen, das war nämlich bisher der peinlichste, aber auch aufregendste und ja, ich geb es ja zu, sogar geilste Tag meines Lebens.Ich heiße Martin von Z,, bin 22 Jahre alt und „Sohn aus gutem Hause“, wie man das wohl in unserem Fall so nennt. Meine Eltern haben einen Haufen Geld, wir wohnen super zentral, aber gut abgeschieden und sicher im Zentrum der Stadt – mit einer riesigen Dachterrasse, gut vor fremden Blicken geschützt, drei Bäder (ja, damit jeder von uns sein eigenes hat! Mein Dad, meine Mum und ich hehe...), und all so ein Scheiß.

Scheiße reich eben. Und ich bin ein Einzelkind, mega verwöhnt und arrogant. Ich glaube, meine Freundin liebt mich gar nicht, sondern ist nur scharf auf di Kohle. Na ja, dafür darf ich bei ihr auch Sachen machen, die sie wohl keinem anderen Typ erlauben würde.Wobei...ich gebe das nicht gerne zu, aber wenn ich mich jetzt eh mit dieser Geschichte zum Affen machen, erzähle ich das gleich mit:Ich habe ein Faible für Jungs. So. Das ist jetzt auch schon 'raus. Weiß nicht, warum das so ist. Schon früh in der Schule habe ich in der Umkleide beim Turnen und natürlich beim Schwimm-Unterricht gerne mal verstohlen hingesehen, wenn sich meine Klassenkameraden umgezogen und ausgezogen haben, aber immer so, dass keiner es merkte.

Selber wollte ich jedoch nicht nackt gesehen werden, denn ich war immer schon der Kleinste in der Klasse, sehr zierlich und mädchenhaft gebaut, und, tja, dürfte ja wohl klar sein – mein Pimmel konnte mit denen der anderen natürlich auch nicht mithalten. Deswegen habe ich mich tierisch geschämt und ordentlich Komplexe gezüchtet. Kompensiert habe ich das mit all dem Luxus, der mich damals ja shon umgab.An all dem hat sich wenig geändert. Ich bin nur 1,69 groß, und das finde ich für einen jungen Mann eben klein, schlank und zierlich bin ich immer noch. Dafür studiere ich aber, was ich will und solange ich will. Man kann sagen, ich mache, was ich will und niemand gebietet mir Einhalt dabei.Tja, Leute – bis eben zu diesem Tag.

Es war kurz nach meinem Geburtstag, ich hatte Langeweile und bin in diese olle Drogerie hinein, obwohl ich das gar nicht nötig habe. Ich kaufe, was ich brauche, bei Douglas ein und lass ordentlich Geld da. Aber an diesem Tag leider nicht. Ach, kann auch sein, dass ich das, was dann passiert ist, irgendwie selber wollte.Ich sehe mich um und sehe dieses Parfüm, und schwupps verschwindet das in meiner Hosentasche. Ja Scheiße. Denn da steht er plötzlich und grinst fies: Kalle. „Ach guck mal einer schau!“ lässt er sich hören und verschränkt genießerisch die Arme vor seiner Brust.

„Der Matte klaut...“ Diesen Spitznamen hatte ich schon in der Schule gehasst, der kommt daher, dass ich mich immer neidisch und laut schweigend aus Gesprächen verabschiedet habe, in denen die anderen Jungs von ihren ersten Erektionen und Wichsversuchen erzählten.Auch da war ich Spät-Entwickler, und als die anderen Jungs das bemerkten, nannten sie mich fortan„Matte“. Ich glaub sogar, das war damals Kalles Idee, denn ich wusste, er steht auf mich und hat da auch nie ein Geheimnis daraus gemacht. Im Gegensatz zu mir hat Kalle kein Abi gemacht, sondern ist nach der 10. Klasse abgegangen, weil er diese Lehre machen sollte. Und jetzt arbeitete er da immer noch, dieser Looser...

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