Stolperstein Sven

Kurzgeschichte über die Lust am schmerzenden Popo. Autor: Beelzebub

Was für ein herrlicher Nachmittag! Leichtfüßig hüpfte Björn durch die sonnigen warmen Straßen. Beschwingt hieb er mit dem Stock durch die Luft, drehte sich im Kreis, summte die Melodie: Do you really want to hurt me. Er kicherte, lächelte und nickte. Yes, I will! Futur ist richtig, weil, Sven hat es ja noch vor sich, bestätigte er sich zufrieden. Er hatte vier Stunden Englisch Nachhilfe mit dem sympathischen Oliver hinter sich. Der gleichalte Junge hatte wesentlich mehr Grips im Kopf, gestand Björn neidlos ein. Obwohl er arge Probleme mit dem Stillsitzen hatte, hatten sie Riesenspaß gehabt, sich der fremden Sprache zu widmen. Oliver sprach fast nur Englisch mit ihm und anfangs war es unheimlich mühsam, bis er es tatsächlich schaffte, ihn zu verstehen und selbst einfache richtige englische Sätze zu bilden. Schon jetzt hatte Björn das Gefühl, dass er die Klausur am Donnerstag zumindest bestehen würde. Das machte ihn so glücklich und selbstbewusst.

Er warf den Stock in die Luft wie einen Tambourstab, machte einen kühnen Luftsprung und fing ihn mit lautem Juchzen sicher wieder auf. Der Stock gehörte inzwischen wie selbstverständlich zu ihm. Er wirbelte ihn erst mit der rechten, dann mit der linken Hand, drehte ihn hinter dem Rücken, sprang und hüpfte übermütig. Die wenigen Fußgänger blieben stehen, wichen ihm aus, staunten und klatschten Beifall. Björn nahm es nicht wahr. Er stand vor der Doppelhaushälfte: Schwarz. Er sammelte sich und schellte. Schon wurde die Tür aufgerissen. Er starrte in mindestens drei atemlose, aufgeregte Mädchengesichter. In leichten Sommerkleidern drängelten sie sich schwitzend gleichzeitig in die Öffnung. Er ist da, schrien sie ausgelassen. Svenilein, du kriegst jetzt deinen Arschvoll, jubelten sie. Los, komm rein, Sven ist im Wohnzimmer, kicherten sie aufgeregt und zogen ihn derb herein. Im Flur wuselten noch mehr Mädchen zwischen zwölf und fünfzehn Jahren herum. Sie zerrten ihn ins Wohnzimmer. Vor lauter Mädchen sah er nichts anderes. Wo ist er, fragte er vorsichtig. Da, zeigten acht Mädchenfinger auf die Couch.

Björn sah nur eine aufgetürmte Wolldecke. Vier Mädchen stürzten gleichzeitig auf das Sofa und rissen kräftig an der Decke. Sven hielt sie krampfhaft fest. Die vier gewannen jedoch den ungleichen Kampf und Sven kam zum Vorschein. Er kauerte sich zu einer Kugel zusammen, umfasste seine Beine. Wieder gingen ihn die Mädchen an und knackten ihn schließlich. Sie hielten seine Arme seitwärts ausgestreckt an der Sofalehne. Der Sechzehnjährige strampelte heftig mit den Beinen. Die bekamen die Mädchen nicht unter Kontrolle. Björn sah, warum der Bub so verzweifelt kämpfte: Sein Schwanz wackelte temperamentvoll mit seinen heftigen Strampelbewegungen. Sven trug nichts als ein T-Shirt! Die Mädchen kicherten. Die Mädchen ließen von seinen Beinen ab und Sven ließ die Beine ruhen. Sven biss verschämt die Lippen zusammen. Er atmete heftig. Sein Gesicht zeigte hektische rote Flecken vor Scham und Anstrengung. Er sah nach unten. Die halbwüchsigen Mädchen und Björn beobachteten die Szene und sahen wie magisch angezogen auf seine jugendliche Männlichkeit, die jetzt still auf seinem Oberschenkel ruhte.

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