Per Anhalter

Kurzgeschichte über die Lust am schmerzenden Popo. Autor: Anschi

"Tschüss, ich bin dann weg! Ich schaue, dass ich um spätestens 22 Uhr wieder Zuhause bin", schreit Anja, die halb schon aus dem Haus ist. Heute ist sie bei einer Freundin auf einen gemütlichen Abend eingeladen und da Paul Spätschicht hat und er das gemeinsame Auto braucht fährt Anja mit dem Bus zu ihrer Freundin. Wie das so ist vergehen die Stunden wie im Fluge und die Uhr zeigt schon 22:30 Uhr an. "Ach so ein Mist, so spät ist es schon. Der letzte Bus ist auch schon vor einer Stunde abgefahren." beklagt sich Anja bei ihrer Freundin Kerstin. "Frag doch Paul, ob er dich abholt oder nimm dir ein Taxi." Da Anja weiß, wie wütend Paul wäre, wenn sie ihn von der Arbeit fortreißt, nur weil sie zu schusselig war und nicht auf die Uhr geschaut hat, schlägt sie die Idee von ihrer Freundin gleich in den Wind, den sie weiß, was ihr blühen würde.

Da sie fast ihr ganzes Geld für Shopping ausgegeben hat, fällt die Idee mit dem Taxi auch ins Wasser. "Ach nein schon gut, ich werde einfach zu Fuß nach Hause gehen". "Spinnst du, das sind 6 km und das auch noch im Finstern, du weißt nicht, wer so spät noch unterwegs ist, nicht das dir etwas passiert." wendet Kerstin besorgt ein. "Ach quatsch ich werde einfach so tun als würde ich Telefonieren, wenn ich jemanden treffe. Mir wird schon nichts passieren, den hier in dem Kaff ist es eh sicher." "Naja wie du meinst. Du kannst aber auch gerne hier schlafen, wenn du willst?". Anja wog den Vorschlag von Kerstin kurz ab, entschied sich aber doch dagegen, da Paul ja trotzdem von ihrer Schusseligkeit mit bekommt. Nein wenn sie jetzt losgeht ist sie um spätestens 12 Uhr daheim, Paul kommt vor 4 Uhr nicht von der Arbeit zurück also würde er gar nichts mit bekommen.

Anja lehnte den Vorschlag ihrer Freundin dankend ab und machte sich auf den Heimweg. Nach ein paar Kilometer wurde es ihr zu öde und sie beschloss per Anhalter zu fahren. Es dauerte gar nicht lange da kam schon ein Auto daher gebraust und Anja versuchte es herbei zu winken. Fehlanzeige. Auch beim zweiten Auto hatte sie kein Glück. Das dritte Auto jedoch bremste und als es näher kam, stellte sie erschrocken fest, dass es das gemeinsame Auto von Paul und ihr war. Anjas Herz rutschte in die Hose und kalter schweiß trat ihr auf die Stirn, sie wusste zwar das Paul ab und an wieder Nachhause geschickt wurde, wenn sie zu viele Leute auf der Arbeit waren, und weil er die meisten Überstunden hatte aber das das genau heute der Fall sein muss? Was sollte sie bloß zu ihm sagen, was sie hier macht und warum? Für eine gute Ausrede blieb leider keine Zeit, den Paul stand schon vor ihr und ließ das Fenster herunter.

"Sag mal, spinnst du, was machst du so spät noch hier mitten auf der Straße, solltest du nicht schon längst Zuhause sein?" Paul klang sehr verärgert, aber solchen Ton ließ sich Anja auch nicht bieten. "Das Gleiche könnte ich dich auch fragen, warum bist du nicht in der Arbeit." "Sprich nicht in dem Ton mit mir", schalt sie Paul. "Los, steig sofort ins Auto ein, aber Marsch." setzte Paul in strengem Ton fort. Bei Anja setze die Vernunft ein und stieg ohne ein weiteres Wort ins Auto ein. Es herrschte kurze stille bis Paul wieder zu schimpfen anfing: "Sag mal bist du komplett von allen den guten Geistern verlassen, sich bei Nacht einen Anhalter suchen, ich glaub's nicht, wie kann man nur so verantwortungslos sein!" Warte nur ab bis wir Zuhause sind, dann kannst du was erleben. Anja hatte einen Riesen Kloß im Hals auch hatte sie ein ungutes Gefühl in der Magen Gegend und ihr Po fing schon an zu kribbeln bei dem Gedanken an Zuhause.

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