Birgits Trotzkopf

Kurzgeschichte über die Lust am schmerzenden Popo. Autor: Anonymus

Wenn sie etwas haben wollte bekam sie es auch. Birgit war immer schon sehr stur gewesen. Seit sie denken konnte hatte sie immer ihren Willen durchgesetzt. Mittlerweile war sie 33 und noch immer zog ihr weiblicher Charme bei den Herren der Schöpfung. Keiner ihrer zahlreichen Verehrer hatte es jemals fertig gebracht ihr einen Wunsch abzuschlagen und Birgit nutzte das weidlich aus. Sie genoss ihre Verführungskünste und wäre niemals auf die Idee gekommen, dass sie einmal nicht wirken könnten.So schwebte sie durch das Leben und kümmerte sich wenig um die Gefühle der anderen. Bis zu jenem Tag an dem sie Robert kennenlernte. Robert gefiel ihr sehr. Er war ein bedächtiger, souveräner Mann. Er wirkte immer ausgeglichen und besonnen.

Sie merkte, dass er ihre trotzigen Anwandlungen nicht mit bissigen Kommentaren beantwortete sondern sie ruhig zur Kenntnis kam. Sie setzte alle ihre Reize als Hilfsmittel ein... Aber es gelang ihr nicht ihm ihren Willen auf zu zwingen. Robert stand einfach über den Dingen und das machte sie rasend.Das verwöhnte Fräulein beschloss ihrem Robert zu zeigen mit wem er es eigentlich zu tun hat. An einem ganz normalen Dienstag Abend nahm das Schicksal seinen Lauf. Birgit wollte unbedingt noch ins Kino, in die Spätvorstellung, doch Robert wollte sie partout nicht begleiten. Er hatte einen harten Tag im Geschäft hinter sich und sehnte sich nur nach etwas Ruhe. Birgit führte sich auf wie eine verzogene Göre. Sie machte Robert eine hässliche Szene und beschimpfte ihn dazu aufs Gröbste....

"Du Langweiler, immer bist du müde! Ich habe ein Recht darauf mich zu amüsieren... Ich will, daß du jetzt sofort mitkommst!"Zornig mit hochrotem Kopf stampfte sie mit dem Fuß auf. Robert sah sie resigniert an! Was sollte er bloß mit ihr machen? So ging es einfach nicht weiter. Ihr Trotzkopf machte ein keifendes Etwas aus ihr! Er musste einen Ausweg finden. Er betrachtete seine tobende Birgit. Die blonden Haare hingen ihr wirr ins Gesicht, das ansonsten sehr hübsche Gesicht war zu einer wütenden Grimasse verzerrt. Sie schimpfte und lamentierte in einer Tour."Mit dir ist rein gar nichts mehr los, Robert! Du bist ein richtiger Softi! Ein absoluter Langweiler und Versager..."

Robert war tief getroffen. Er liebte Birgit aufrichtig und nun das! Seine Augen irrten ruhelos durch das Zimmer bis sein Blick an der großen Yuccapalme hängen blieb. Die Pflanze war mindestens einen Meter hoch und einst ein Geschenk seines Bruders gewesen. Um eine gewisse Standfestigkeit zu gewährleisten hatte Robert einen fingerdicken Rohrstock in der selben Länge in die Erde gesteckt und die Palme daran festgebunden. Als er das glatte, gelbliche Rohr sah wurde ihm plötzlich klar was geschehen musste."Bist du jetzt auch noch taub und stumm geworden?", fragte Birgit aufreizend provozierend.

Robert stand langsam auf. Wortlos ging er zur Zimmerecke, in der die Pflanze ein einsames Dasein fristete und zog den Rohrstock aus der Erde. Er zog ein Taschentuch aus der Hosentasche und entfernte sorgfältig die hängen gebliebene Erde. Mit festen Schritten kam er auf Birgit zu. "Ich bin weder taub noch blind! Geschweige denn sonst etwas von dem als das du mich tituliert hast! Ich war höchstens etwas naiv anzunehmen, dass du dich ändern könntest! Du bist noch immer das unartige Mädchen, dass du schon immer warst! Und deshalb werde ich dich auch genauso behandeln!"

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