Beiträge von Stef im Thema „Euer Weg zu SF“

    Ich denke, dass das bei allem, was neu entsteht, zu beobachten ist. Als Beispiel dient hier das Internet selbst.

    Noch in den 90er Jahren in den Kinderschuhen hat es zunehmend, fast schon wie eine Krake, die ganze Welt umschlungen. Und dann gibt es, wie bei allem Neuen, eine unsichere Grauphase, bei der es leider schnelles Eingreifen durch Gesetze erfordert:

    Das Neugeschaffene wächst schneller, als es der Mensch kontrollieren kann, und man wird von dessen Gebrauch abhängig, wovon auch leider diejenigen profitieren, die nicht immer Gutes im Schilde führen (Datenschutzmissbrauch, Phishing, Spam uvm.).

    Erst das Eindämmen dieser dunklen Seite durch Gesetze lässt wieder die schönen Seiten zum Vorschein kommen.

    Als Konsequenz all dessen und auch, weil ein Gesetz zwar regulieren, jedoch nicht automatisch Idealismus fördern kann, haben sich Nischen gebildet. Das Ergebnis erstreckt sich auf viele Fragmente, die von Idealismus bis hin zu Oberflächlichkeit reichen und teilweise immer noch durch Destruktives, das vom Gesetz her nicht erfasst oder abgedeckt werden kann, geprägt sind. Dadurch entsteht nicht nur ein misstrauisches Beäugen anderer Nischen, sondern auch der eigenen Nische selbst.

    In der Szene unserer Neigung ist das genauso, nur dass sich das Regulieren hier zäher und schwieriger gestaltet, weil es hier keine Lobby für Gesetze gibt. Höchstens allgemeine, die aber den Missbrauch durch Fake-Profile oder belästigendes Anschreiben gar nicht abdecken. Außerdem haben sich hier aus Angst vor gesellschaftlicher Ächtung von Anfang an einzelne Nischen, die sich misstrauisch gegenüberstehen oder sogar untereinander misstrauisch sind, gebildet. All das haben sich unliebsame Gestalten zu Nutze gemacht, ohne dass sie dabei gebremst werden konnten, was das Misstrauen wiederum verstärkt hat.

    Deswegen ist die Plattform SF so wertvoll, weil es uns hier trotzdem zunehmend gelingt, auch in Bezug auf unsere Neigung Seriosität, Wahrhaftigkeit und ehrliches Weiterentwickeln ohne Ächtung und Missbrauch zu fördern, indem auf die ehrlichen Wünsche jedes Individuums gesetzt und auf den gesunden Menschenverstand gebaut wird.

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    Ein bisschen hölzern formuliert und ging jetzt nicht auf alle Punkte ein, aber es ist schon spät. Außerdem ist hier ja noch mehr Platz zum Schreiben, denn das Gute an so einem Forum ist, dass es im Gegensatz zur Papierform nie voll wird. :grinning_squinting_face:

    Mir hat es sehr gut getan, einmal über meine Stolpersteine vor dem Ankommen bei SF zu sprechen, und noch mehr hat es mich gefreut, dass mir wirklich ernsthaft zugehört und mir mit echten Ratschlägen geholfen wurde. Dadurch hab ich wieder ein Stückchen mehr Ängste, die ich aus der Vergangenheit auf SF übertragen habe, abbauen und ein Stückchen mehr Vertrauen fassen können.

    Da kam mir die Idee, dass es euch vielleicht auch helfen könnte, wenn ihr hier mal eure Beweggründe, die euch zu SF geführt haben, schildert. Und vielleicht gibt es ja bei euch auch immer noch das eine oder andere, was euch noch aus der Vergangenheit oder generell im Kopfe herumschwirrt und euch beim Erfüllen eurer Ziele auf SF hemmt. Vielleicht kann das Offenlegen und Sprechen darüber euch ja genauso helfen, wie es mir geholfen hat.

    Ich vergleiche das gerne mit einer Mystery-Serie auf Netflix, bei der eine Gruppe an Leuten auf einer Insel aufwacht, wobei jeder seine mal mehr und mal weniger schönen Erlebnisse aus der Vergangenheit in sich trägt, die Gemeinschaft nach und nach zueinander findet und Zug um Zug den Grund für das Zustandekommen genau dieser Gruppenkonstellation erfährt.

    Was den letzten Punkt betrifft, wage ich mal stark zu bezweifeln, dass bei unserer Gruppenkonstellation ein übergeordneter Plan im Raume steht, aber zumindest beim gegenseitigen Zueinanderfinden möchte ich gerne helfen. :grinning_squinting_face: